Mittwoch, 20. November 2013

all the little things i love in Thailand - die kleinen Dinge und Macken, warum ich dieses Land und Leute ins Herz geschlossen habe



Das Leben in der Fremde prägt uns auf vielfältiger Weise, speziell wenn die Kultur, Lebensweise und Menschen komplett anders sind als in unserer bis jetzt gewohnten Umgebung.  Verändert die Wahrnehmung, irritiert und bringt neue Angewohnheiten mit sich, die wir anfangen zu adaptieren. Es fordert aber auch ein umkrempeln der Angewohnheiten, die wir bis jetzt für selbstverständlich oder "gesellschaftskonform" hielten.
Die Zeit mit meinen thailändischen Kollegen hat auch auf mich ein wenig abgefärbt und manchmal ertappe ich mich selbst dabei wie ich Dinge tue, die ich in Deutschland nicht mal im Traum gemacht hätte.
Zu beachten, hier geht es nicht um die international globalisierte Business-Gesellschaft Bangkoks, sie ist westlicher als der Westen und nicht wirklich der Rede wert.
Hier ein kleiner Einblick meiner persönlichen Umstellungen, die von - selbstverständlich in Deutschland zu No-Go's in Thailand wurden und umgekehrt:

1. Mentalität:
Auch wenn diese Stadt als das reinste Chaos bezeichnet werden kann, ist die Grundstimmung äußerst friedlich. Diese Menschen sind sehr tolerant und auf einer schönen Weise sehr befreit vom westlichem "Ego-denken". Betrachtet man das öffentliche Leben dieser Stadt, sind Dinge zu sehen wie, dass ältere Menschen, Kinder und Frauen anders behandelt werden. Es ist mehr Respekt wahrzunehmen. Im Zug/Bus etc. würde sich nie ein Thai-Mann hinsetzen, wenn ein Kind/Frau oder ältere Person keinen Sitz hat. Es wird bewusst Platz gemacht. Mehrere Thai Frauen und ein "Farang" Mann dazwischen ist ein Bild, das verstört und in der Straßenbahn doch öfters zu sehen ist. Die Mehrzahl der ausländischen Touristen (Männer) achtet leider nicht auf diese Regel, daher sieht man öfters diese Männer auch in einer Reihe zwischen Frauen und Kindern sitzen. Auch ich hatte am Anfang immer das Bedürfnis gehabt, sobald ein Platz in der BTS (s-bahn) frei wurde, zu "schnappen" und ich bekam auch immer diesen Platz und wunderte mich, wieso das in einer überfüllten, Millionenstadt BTS eigentlich so einfach möglich ist?  Bei der nächsten Jag auf einen Platz achtete ich um mich herum, wer außer mir noch auf diesen Paltz abgesehen hatte, ja es waren einige Damen.... doch als der Platz frei wurde, hielten sie sich plötzlich zurück! Nur ich war aktiv und machte bewusst einen Schritt nach vorne und mir wurde klar, wieso ich diesem Kampf, der eigentlich nie einer war, gewonnen habe. Aber man lernt aus seinen Fehlern .... :)

Keiner drängt oder hastet, schnelles Laufen sieht man nur bei den "Ausländern". Wir haben es leider immer eilig von A nach B zu kommen. Wir rennen ständig, im Wettlauf mit der Zeit und haben trotzdem keine Zeit. Die Thais sind sehr gemächlich, es scheint so, als würde nichts diese Menschen aus der Ruhe bringen. Es ist auch schwierig die Mentalität der Thais zu beschreiben, da sie doch auch äußerst geheimnisvoll sind. Emotionen wie übertriebene Freude, Wut, Trauer oder Unmut sind nicht wirklich ersichtlich. Daher ist anfänglich die Schwierigkeit vorhanden, einen Menschen richtig einzuschätzen, zu wissen wo die Grenzen sind, was erlaubt und nicht erlaubt ist. Doch mit gesundem Menschenverstand, Aufmerksamkeit und Feingefühl kann man sich auf seinen Intuitionen verlassen und es wird gut gehen, wenn nicht, wird man es wohl nie erfahren, da Niemand dies ansprechen wird :)

Zurückhaltung, Geduld und soziales Teilen ist das Richtige Wort vielleicht, das sich in allen Lebensbereichen dieser Menschen abspielt. Sei es beim Essen, beim Trinken, Reden, Lachen oder sonstigen Zusammentreffen. Ein höfliches Fragen an allen anwesenden bevor man das mitgebrachte Snack nur für sich selbst einnimmt. Niemand bringt hier "EIN Pausenbrot" mit. Seien es Kekse, exotische Thai Spezialitäten oder sonstiges, es ist immer für mehrere Leute bestimmt. Und bevor selbst gegessen wird, wird sichergestellt dass die Anderen gefragt wurden. Dies sind ganz kleine Gesten, haben jedoch eine immens positive Wirkung im miteinander leben und arbeiten, sie zeigen Achtsamkeit in der Gruppe.
Es sind wirklich die kleinen Dinge, die so herzerwärmend sind. Der kleine Kaffeestand an der Straße, falls ich mal die Dame dort nicht antreffe oder unpünktlich erscheine, sie hat für mich mitgedacht und lässt mir immer mein lieblings Kaffee zubereitet da und ich kann es jederzeit abholen. Kann es morgen bezahlen oder übermorgen, sie vertraut mir ohne das sie mich kennt.
Das Traurige ist, dass wir "Westler", diese und andere Gesten als so höflich finden und gar nicht fähig sind soviel Höflichkeit anzunehmen, da sich in uns sehr schnell ein unangenehmes Behagen ausmacht. Wir wollen nicht dies selbstverständlich, selbstlos annehmen, weil wir im Tiefen in uns wissen, dass wir nicht fähig sind dies auf dieser Art und Weise in einer selbstlosen Haltung zurückzugeben. Unsere Rationalität lässt es nicht zu. Wir teilen ganz selbstverständlich und mit einer peinlichen Penibilität unsere 50 Bath Taxikosten mit 4 Menschen und lassen nicht locker, bis alles seine Ordnung und Gerechtigkeit hat. Natürlich ist dies ein sehr übertriebener Vergleich, doch leider auch Wirklichkeit, die ich hier mit den "Westlern" erlebe.
Wenn sich zwei Kulturen vermischen, entstehen natürlich Konflikte aber nicht zu vergessen ist das Potential an neuen Werte und Dinge, die unserer Kultur fehlen und eine wahnsinnige Bereicherung sein können. Gleichzeitig haben wir auch was zu geben. Dieser Austauschprozess zwischen zwei Welten ist für mich eine unglaubliche Erfahrung und es ist wichtig immer offen für das Neue und Andere zu bleiben, sich dem nicht zu verschließen, weil das eigene Ich im Wege steht. 

2. Das Grüßen und Verabschieden:
Jede menschliche Begegnung findet mit dem "Hallo" sagen an und endet mit "Bye bye/Ciao/See you" an.
Im Westen wird dies noch mit unterschiedlichem Körperkontakt verstärkt. In Thailand ist das nicht nötig. Es wird kein großes Hehl daraus gemacht. Kein Küsschen rechts und kein Küsschen links, auch die Hand geben ist nicht wirklich Pflicht. Außer die Thais machen diesen Schritt selbst. Anfangs etwas befremdlich für uns nichts zu "tun", rumstehen und einfach nur ein Hallo sagen, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und realisiert auch den Sinn dahinter. Abgesehen von der Tatsache, dass  Thailand ein buddhistisch-islamischen Land ist, indem Mann und Frau sich immer mit einer gewisse Distanz begegnen, ist auch das Klima eine Ursache hierfür. Wir befinden uns hier unter tropischer Sonne mit heißen Temperaturen. Alles schwitz und ächzt unter der Sonne. Die Kleidung klebt, bei der kleinsten Bewegung, am Körper und Feuchtigkeit ist überall. Unter solchen Umständen ist Körperkontakt mit anderen Menschen eine wahre Qual!
Was gut ankommt ist einfach lächeln und dezent winken :) Frauen dürfen ruhig dabei kindlich wirken und keck kichern.

3. Gabel, Löffel und Essstäbchen: 
Gabel und Messer ist rar hier. Anstatt des Messers nutzt man die Gabel. Auch Reis wird nicht, wie in China, mit Stäbchen gegessen sondern mit dem Löffel. Essstäbchen sind nur für Nudeln zu verwenden.
Die Notwendigkeit des Messers beim Essen, ist in der Thaiküche sehr gering, da alle Zutaten meistens mundgerecht geschnibbelt sind.  Da ich durch meine pakistanische Erziehung nie wirklich mich an Gabel und Messer gewöhnt habe..... :) i like it!

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 to be continued .:) es sind noch tausend andere Dinge, die erwähnt werden müssen..












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