Donnerstag, 21. November 2013

Koh Tao - Insel



Sairee beach - Koh Tao


Koh Tao ist eine kleine Insel , die ca. 60 km weit weg von Koh Samui liegt.

Die Anreise war äußerst unkompliziert, wir entschieden uns für den Nachtzug 2. Klasse, von Bangkok nach Chumpon (7-9 h), was sich auch als sehr gemütlich und angenehm herausstellte . Von Chumpon aus ging es mit dem Bus ca. eine Stunde weiter bis zum Hafen und von dort aus mit dem Schiff ca. 2 Stunden bis nach Koh Tao.

Die Insel ist traumhaft  wunderschön, wie wohl viele andere Inseln auf dieser Welt. Der erste Eindruck ist jedoch ernüchternd, angekommen am Hafen, geht der "Stress" los. Unglaublich viele Taxifahrer, Motorbikes, Hotelbesitzer versuchen ihre Dienstleistungen an den Touristen zu bringen. Zum Teil richtig penetrant und auf einer äußerst nervigen Art und Weise, ein entscheidendes "No, Thank you" wird schlichtweg ignoiert.

Die Infrastruktur in Koh Tao ist etwas abenteuerreich und nicht ganz einfach. Dabei ist zu erwähnen, dass diese Insel vor ca. 10-20 Jahren unbewohnt war. Jetzt wimmelt es nur von Resort/Hostels/Spaas und unglaubliche viele Baustellen an denen fleißig weiter gebaut wird. Die Einheimischen sind von Koh Samui nach Koh Tao gezogen, um vom florierendem Tourismus zu leben. Die beste Methode sich hier von A nach B zu bewegen ist ein sich ein Motorbike oder ATV/Quad anzumieten. Jedoch ist Vorsicht geboten, die Straßen sind nicht die besten, für unerfahrene Fahrer kann es durchaus gefährlich sein.


Sai daenag beach und shark island - Koh Tao


Nachdem wir dann endlich uns paar ATV ausgeliehen hatten, ging es zu den südlichen Stränden in der Nähe des Shark Islands Sai Daenag, die etwas ruhiger sind. Die Anbindung am Zentrum ist relativ schlecht (unregelmäßige Taxifahrten bis zu 200 Bath pro Person, um nur ins Zentrum zu kommen) daher hält sich dort das Publikum in Maßen.
Der Strand war sauber und das Wasser klar, es wimmelte nur vom Fischen. Wir unternahmen KayakTouren, schnorchelten und hingen einfach nur rum, das übliche was man so an einem Strand macht. Nach zwei Tagen wurde es in unserer Gruppe unruhig, die extreme Ruhe und komplette Abgeschiedenheit vom normalem Leben stieg uns zu Kopf und wir beschlossen einen anderen Strand auszuprobieren. Dieser Strand ist wirklich gut geeignet, wenn man dem Alltag entfliehen möchte und absolute Ruhe und Entspannung beim "Nichts-Tun" sucht, es gibt nur ein Restaurant in der Nähe keine Läden, Bars oder sonstiges Entertainment. Sehr gut geeignet für völlige Zweisamkeit oder eben Einsamkeit :)

Also wechselten wir unser Resort und ließen uns an den Sairee Strand nieder. Hier wurde das volle Programm angeboten. Viele Restaurants mit frisch gegrilltem Seafood, westliche BBQ und Essen, Feuershows am Strand. Auch wenn es etwas lebhafter als der andere Strand war, hielt es sich noch im erträglichen Rahmen und wir hatten wunderschöne restliche 3 Tage.

Sunset Sairee Beach

Fireshows



Sairee Beach

frisch gegrillter Red Snapper

Thais feiern Geburtstag am Strand - Laternen steigen

Lotus Bar - Sairee Beach , jeden Abend werden hier Feuershows gemacht

MaeeHasd Beach
Einen Tag nutzen wir um auf die Koh Nangyuan Inseln zu gehen. Dies sind zwei sehr kleine Inseln, die durch einen Sandstrand verbunden sind und sich im Privatbesitz befinden. Um auf die Inseln zu kommen zahlt man ca. 400-500 Bath für das Boot und 100 Bath pro Person Eintritt für die Inseln.
Es lohnt sich den steilen Hang plus Treppen hochzuklettern um auf die Aussichtsplattform der Insel zu kommen. Die Aussicht entschädigt jede vorherige Mühe :)

Koh Nangyuan
Weg zur Aussichtsplattform

Koh Nangyuan von oben

Koh Nangyuan


ein riesiger Fischschwarm direkt am Strand von Koh Nangyuan

Nach 5 Tagen war die Reise beendet und wir machten uns zurück auf dem Weg nach Bangkok. 
Kein Zweifel daran, dass die Natur an diesem Ort etwas paradiesisches kreiert hat. Doch alles hat auch seine Kehrseite. Hier sucht man vergeblich nach Kultur oder thailändische Authentizität oder Umweltbewusstsein. Die paar Thais die sich auf Koh Tao niedergelassen haben, dienen dem Tourismus, still schweigend und diskret. Es gibt keine Abwassersysteme oder eine Mülltrennung. Alles kommt in den Ozean oder wird auf der Insel verbrannt oder türmt sich hinter den Hotelanlagen und dies ist leider nicht wenig und an vielen Stellen ersichtlich. 

Es ist eine Bilderbuch Insel mit atemberaubenden Stränden, nicht weniger und nicht mehr. Überwiegend und vermehrte Belagerung von jungen "coolen" Menschen, die ein Tauchschein für kleines Geld machen möchten, so "exotisch" wie möglich unterwegs sein wollen, dabei aber null Umweltbewusstsein haben und all das am besten mit ganz wenig Geld.
Das Positive, einige Tauchschulen auf Koh Tao haben das Umweltproblem erfasst und bieten auch kostenlose "Tauchkurse" an (blog.saireecottagediving.com/topics/marine-conservation/) im Gegenzug versucht man den Müll aus dem Ozean zu fischen, ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein, aber besser als Nichts. Aber wohin mit dem Müll nachdem er herausgefischt worden ist? Zurück auf die Insel?
Dabei muss man sagen, dass dies nicht nur ein Problem Koh Taos ist, sondern alle Tourismusinseln in Thailand betrifft. 

Für mich hat sich nach der Reise auf Koh Tao entschieden egal wie traumhaft eine Insel/Strand oder Aussicht sein mag, ich muss mich persönlich von dieser Art des Reisens distanzieren und Orte meiden an denen solch eine Ausbeutung der Natur stattfindet, damit wir uns paar Tage wie im Paradies fühlen und in der Sonne stupide rumwälzen können. Meine persönlich innerliche Entspannung war unmöglich und erforderte extrem viel Kraft und Ignoranz, um trotz der herrschenden Umstände alles zu vergessen, um "Urlaub" zu machen. Es hat sicherlich auf einer Art und Weise mich weiter gebracht und mein Bewusstsein für ein Thema, das bis jetzt nicht vorhanden war, da ich mich überwiegend in Europa aufgehalten habe, sensibilisiert. 

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